Welche Kernfragen sind in den Fortführungsprognosen zu klären?
Welche Kernfragen sind in den Fortführungsprognosen zu klären?
Wenn sich die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens eintrübt oder bilanziell Unsicherheiten auftreten, wird eine fundierte Fortführungsprognose notwendig.
Doch worauf genau kommt es bei dieser Prognose an?
Welche Kernfragen müssen geklärt sein, damit sie als belastbar, rechtssicher und strategisch aussagekräftig gilt?
In diesem Beitrag beleuchten wir die entscheidenden Fragestellungen, die im Zentrum jeder Fortführungsprognose stehen – ob nach HGB oder InsO.
Dabei liegt der Fokus auf den praktischen Anforderungen von Unternehmen in Berlin und deutschlandweit.
1. Warum sind Kernfragen in der Fortführungsprognose entscheidend?
Eine Fortführungsprognose ist mehr als ein betriebswirtschaftlicher Blick in die Zukunft. Sie ist ein rechtliches Instrument, das über Bilanzierung, Haftung und Insolvenzrisiken entscheidet. Die Kernfragen helfen dabei, Unsicherheiten zu strukturieren und Entscheidungsträgern eine rechtlich tragfähige Grundlage zu bieten.
2. Rechtlicher Hintergrund: Prognosepflichten nach HGB und InsO
- Nach § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB ist zu prüfen, ob die Annahme der Unternehmensfortführung bei der Jahresabschlusserstellung gerechtfertigt ist.
- Nach § 19 Abs. 2 InsO ist zu klären, ob trotz bilanzieller Überschuldung eine positive Fortführungsprognose besteht, die eine Insolvenzantragspflicht ausschließt.
Beide Prognosen erfordern eine strukturierte Herangehensweise – und die systematische Beantwortung zentraler Kernfragen.
3. Die wichtigsten Kernfragen in der Fortführungsprognose
a) Besteht aktuell eine Zahlungsfähigkeit?
- Können alle fälligen Verbindlichkeiten in den nächsten drei Wochen bedient werden?
- Besteht Liquiditätsdeckung über den relevanten Prognosezeitraum (mind. 12 Monate)?

Welche Kernfragen sind in den Fortführungsprognosen zu klären?
b) Gibt es realistische Plandaten und Prognosen?
- Liegt eine betriebswirtschaftlich fundierte Planrechnung vor?
- Basieren Umsatz- und Kostenplanungen auf nachvollziehbaren Annahmen?
c) Sind Sanierungsmaßnahmen notwendig und möglich?
- Welche Maßnahmen zur Stabilisierung wurden bereits umgesetzt?
- Welche weiteren Schritte sind geplant – und wie realistisch ist deren Umsetzung?
d) Liegen Finanzierungsmöglichkeiten oder Zusagen vor?
- Gibt es Gespräche mit Banken, Gesellschaftern oder Investoren?
- Sind Kapitalzuflüsse konkret geplant oder vertraglich zugesichert?
e) Ist das Geschäftsmodell strukturell tragfähig?
- Besteht eine wirtschaftliche Perspektive auch nach der Krise?
- Wie nachhaltig ist das Unternehmen im Markt aufgestellt (Branche, Wettbewerb, Innovation)?
f) Gibt es rechtliche oder organisatorische Hürden?
- Sind juristische Auseinandersetzungen, Steuerforderungen oder behördliche Auflagen zu erwarten?
- Können personelle oder strukturelle Defizite behoben werden?
4. Besonderheiten für Berliner Unternehmen
In Berlin zeigt sich in der Beratungspraxis, dass Unternehmen besonders häufig von kurzfristigen Liquiditätslücken, Start-up-typischen Unsicherheiten oder projektbezogener Finanzierung betroffen sind. Deshalb ist es hier besonders wichtig, die Kernfragen nicht abstrakt, sondern konkret und auf den jeweiligen Geschäftszweck bezogen zu beantworten.
Beispiel: Ein Berliner Architekturbüro mit Projektstau muss anders beurteilt werden als ein Tech-Start-up mit starkem Skalierungsfokus.
5. Wer sollte die Kernfragen beantworten – und wie?
Die Verantwortung liegt bei der Geschäftsführung. Doch in der Praxis empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit mit:
- Sanierungsberatern
- Steuerberatern mit Erfahrung in Krisenlagen
- Fachanwälten für Insolvenzrecht
- Betriebswirten mit Planungs- und Controllingkompetenz
Fortfuehrungsprognose24.de koordiniert diesen Prozess und stellt sicher, dass alle Kernfragen strukturiert, dokumentiert und rechtlich tragfähig beantwortet werden.
6. Fazit: Die richtigen Fragen führen zur richtigen Entscheidung
Eine Fortführungsprognose ist nur so gut wie die Fragen, die ihr zugrunde liegen. Wer die zentralen Kernfragen kennt und gezielt beantwortet, schafft nicht nur Rechtssicherheit, sondern stärkt auch die eigene Handlungsfähigkeit.
Ob Sanierung, Bilanzsicherheit oder Insolvenzvermeidung – der Schlüssel liegt in der strukturierten Auseinandersetzung mit den Grundlagen. Und genau hier setzt professionelle Beratung an.
7. Kontakt: Jetzt professionelle Prognose prüfen lassen
Sie stehen vor der Aufgabe, eine Fortführungsprognose zu erstellen oder bewerten zu lassen? Unsere Experten helfen Ihnen schnell, vertraulich und deutschlandweit.
📞 Beratungshotline: 030 – 509 306 719
8. Weitere empfohlene Themen:
- Was ist Ziel der Fortführungsprognose?
- Beurteilungskriterien nach HGB & InsO
- Welche Annahmen sind zulässig?
Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information. Für verbindliche Aussagen empfiehlt sich immer die individuelle Prüfung durch einen spezialisierten Fachberater.