Was ist Prüfungsgegenstand der Fortführungsprognose (InsO) – Fortbestehensprognose?
Was ist Prüfungsgegenstand der Fortführungsprognose (InsO)? – Der Weg zur verlässlichen Fortbestehensprognose
- Zielgruppen: Geschäftsführer, Gesellschafter, Sanierungsberater, Banken und Steuerberater
- Fokus: rechtliche Grundlagen, inhaltlicher Aufbau, Nachweise und Verfahren
- Nutzen: transparente Orientierung entlang der InsO & Praxisberatung zur Prognoseerstellung
1. Grundlagen und rechtlicher Rahmen
a) Was regelt die InsO?
- § 17 InsO (Zahlungsunfähigkeit), § 18 InsO (drohende Zahlungsunfähigkeit), § 19 InsO (Überschuldung)
- Pflichten zur Insolvenzantragstellung – mit Frist
- Fortbestehensprognose als Nachweis, dass Zahlungsfähigkeit erhalten bleibt
b) Abgrenzung zur handelsrechtlichen Fortführungsprognose (HGB)
- HGB: Going-concern-Prinzip, handelsrettlicher Fokus
- InsO: Fokus auf Zahlungsströme und Finanzlage – gerichtliche Anforderungen
2. Prüfungsgegenstand: Übersicht
Die Fortbestehensprognose im insolvenzrechtlichen Kontext umfasst drei Hauptbereiche:
- Liquiditätsstatus – aktuelle Zahlungsfähigkeit am Prognosestichtag
- Liquiditätsplanung / Finanzplan – Deckung der Verbindlichkeiten für 3 – 6 Wochen
- Integrierte Fortführungsplanung – Cashflow-, Ertrags-, Bilanz-, Liquiditätsplanung für bis zu sechs Monate
3. Detaillierte Inhalte der Prognose
🧾 3.1 Liquiditätsstatus (Ist-Zustand)
- Überblick über liquide Mittel (Aktiva I) & fällige Zahlungsverpflichtungen (Passiva I)
- Angabe von Bankguthaben, Kreditlinien, Kasse sowie Lieferanten, Steuer-, Sozialversicherungs‑ und Lohnverbindlichkeiten

Was ist Prüfungsgegenstand der Fortführungsprognose (InsO) – Fortbestehensprognose
🗓 3.2 Liquiditätsplan (3‑Wochen-Frist)
- Prognose, ob vorhandeneste Mittel und kurzfristige Liquiditätsquellen alle Zahlungen decken
- Integration von Maßnahmen wie Factoring, Kreditaufnahmen, Kundenanzahlungen, Stundungen
🔄 3.3 Integrierte Fortführungsplanung (bis 6 Monate)
- Aufbauend auf der Liquiditätsplanung – systematische Ertrags- und Bilanzplanung
- Planung der Ertragsentwicklung (Umsatz, Kosten), Investitionen, Cashflows
- Risikoanalysen unter Berücksichtigung alternativer Szenarien (z. B. Rückgang, Kostensteigerung)
4. Anforderungen nach InsO & Rechtsprechung
✅ Formelle Anforderungen
- Plausible Planungsprämissen (Markt, Debitoren, Lieferantenkonditionen)
- Transparente Quellenbasis für Planannahmen
- Vollständige Dokumentation und Revisionsfähigkeit
📉 Quantitative Testwerte
- Liquiditätsdeckung ≥ 100 % für den Prognosezeitraum
- Unterdeckung < 10 %: Ausnahme – Zumutbarkeit des Zuwartens, Sondernachweise
- ≥ 10 %: Gesetzliche widerlegbare Vermutung für Zahlungsunfähigkeit
⚖️ Sonderfälle & Gerichtliche Bewertung
- Gläubigerprüfungen und Anforderungen an Fortführungsplanung
- Gerichtliche Sicherungsmaßnahmen bei Liquiditätsengpass (Insolvenzantragspflicht, Forderungssicherung)
5. Praktische Schritte zur Erstellung
- Stichtagsanalyse – Ist-Bestand ermitteln (Liquidität, Schulden, Bürgschaften)
- Planung 3 Wochen – kurz- und mittelfristige Adjustierungen
- Langfristige Planung – 3–6 Monate, Erträge, Kosten, Investitionen
- Szenariorechnung – konservativ, optimistisch, pessimistisch
- Dokumentation – Annahmen, Quellen, Methodik
- Qualitätssicherung – externe Überprüfung durch erfahrenen Berater/WP
6. Häufige Fehler & Fallstricke
Infobox: Fehler, die eine Fortführungsprognose entwerten
- Versteckter Optimismus bei Umsatzprognosen
- Unvollständige Liquiditätsbestandteile, z. B. Kreditlinien
- fehlende Integration aller Kostenrisiken
- Keine Szenarienberechnung bei Marktveränderungen
- Fehlende Dokumentation – „Planungs-Basis bleibt im Dunkeln“
7. Checkliste: Was ein Prüfer / Gericht verlangt
- ✔️ Ist-Zahlen und Planung transparent ausgewiesen
- ✔️ Plausible Mengen-/Wertoptionen
- ✔️ Maßnahmen zur Liquiditätssicherung dokumentiert
- ✔️ Szenarienabschätzung vorgelegt
- ✔️ Hilfe und Nachbesserung durch Gutachter extern gegeben
8. Empfehlung: So sichern Sie Ihre Fortführungsprognose
- Setzen Sie auf einen strukturierten Planungsprozess
- Holen Sie sich externe Beratung (z. B. Wirtschaftsprüfer, Restrukturierungsberater)
- Führen Sie eine zweite Meinung i. S. IDW S11, S6 ein
- Kommunizieren Sie transparent mit Banken, Gesellschaftern, Insolvenzrechtlern
Die Fortbestehensprognose ist mehr als eine Excel-Rechnung – sie entscheidet über Vertrauen, Finanzierung und Gesundung Ihres Unternehmens. Nur eine fachlich fundierte, dokumentierte Prognose trotzt Prüfung und sichert die Zukunft Ihres Betriebs.
👉 Sie stehen kurz vor der Prognose-Erstellung?
Fordern Sie jetzt unsere kostenlose Erstberatung an – damit Ihre Planung handfest und gerichtssicher ist.
Kontakt:
Wir sind Ihre erfahrenen Experten für Fortbestehensprognosen und Unternehmenssanierung
Hinweis: Artikel wurde redaktionell erstellt; bei Inhalten mit Rechtsfolgen empfehlen wir die gemeinsame Ausarbeitung mit Ihrem Sanierungsberater oder einem Wirtschaftsprüfer.
Ihr Partner für Fortbestehensprognosen – kompetent, praxisnah, regional.