Unternehmenskrise Phasen
Phasen einer Unternehmenskrise – und wie Sie Ihr Unternehmen rechtzeitig stabilisieren
Warum Krisen in Unternehmen kein Zufall sind
Kaum ein Unternehmen gerät von heute auf morgen in eine Schieflage. Wirtschaftliche Krisen entstehen fast immer schleichend – über Monate oder Jahre. Oft werden erste Warnsignale übersehen oder verdrängt, bis es zu spät ist.
Wer die Phasen einer Unternehmenskrise kennt, kann frühzeitig gegensteuern und den Weg zur Sanierung und Fortführung aktiv gestalten, bevor Liquiditätsprobleme oder gar eine Insolvenz drohen.
In diesem Fachartikel erfahren Sie,
- welche fünf Phasen einer Unternehmenskrise unterschieden werden,
- wie Sie Frühwarnsignale erkennen,
- welche Sanierungsmaßnahmen in jeder Phase greifen,
- und wann eine Fortführungsprognose nach IDW S6 erforderlich ist, um Ihr Unternehmen zu retten.
1. Stakeholderkrise – der stille Beginn der Schieflage
Merkmale und Ursachen
Die Stakeholderkrise ist die erste und oft unsichtbare Phase einer Unternehmenskrise. Sie entsteht, wenn das Vertrauen zwischen wichtigen Beteiligten – Geschäftsführung, Gesellschaftern, Banken, Mitarbeitern oder Kunden – schwindet.
Typische Auslöser:
- Fehlende Kommunikation und Transparenz
- Strategische Uneinigkeit unter Gesellschaftern
- Misstrauen zwischen Bank und Management
- Führungsprobleme oder Kompetenzkonflikte
Frühwarnsignale
- Häufige Personalwechsel im Management
- Widersprüchliche Aussagen gegenüber Banken oder Partnern
- Reputationsprobleme oder negative Presse
Empfohlene Maßnahmen
- Klare Kommunikationsstrategie
- Externe Moderation oder Coaching
- Überprüfung der Unternehmensführung und Governance-Struktur
Unternehmenskrise Phasen
Wer hier reagiert, bevor die Krise messbare Zahlen erreicht, verhindert den Übergang in die Strategiekrise – und spart oft Millionen.
2. Strategiekrise – wenn das Geschäftsmodell altert
Merkmale und Ursachen
In der Strategiekrise wird offensichtlich, dass das bisherige Geschäftsmodell nicht mehr zukunftsfähig ist. Märkte verändern sich, Kundenbedürfnisse wandeln sich, Wettbewerber agieren innovativer.
Beispiele:
- Digitalisierung verdrängt klassische Geschäftsmodelle
- Neue Anbieter bieten günstigere oder schnellere Lösungen
- Produkte treffen nicht mehr den Zeitgeist
Frühwarnsignale
- Umsatz stagniert trotz wachsendem Markt
- Sinkende Marktanteile
- Fehlende Innovationsprojekte
Empfohlene Maßnahmen
- Strategische Neuausrichtung und Geschäftsmodellanalyse
- Markt- und Wettbewerbsbeobachtung
- Aufbau neuer Geschäftsfelder oder Spezialisierungen
Gerade in dieser Phase ist strategische Beratung entscheidend. Sie bildet die Basis für eine mögliche Fortführungsprognose, falls das Unternehmen später in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät.
3. Produkt- und Erfolgskrise – die Ertragssäule bröckelt
Merkmale und Ursachen
Wenn Umsatzrückgänge und sinkende Margen auftreten, hat die Krise das operative Geschäft erreicht. Unternehmen geraten in die Erfolgskrise, wenn Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsbereiche nicht mehr profitabel sind.
Typische Ursachen:
- Überhöhte Fixkosten
- Preisverfall durch Wettbewerber
- Verlust von Großkunden
- Fehlende Kostentransparenz
Frühwarnsignale
- Negative EBIT-Margen
- Dauerhafte Rabattaktionen
- Steigende Lagerbestände
Empfohlene Maßnahmen
- Einführung eines leistungsfähigen Controllings
- Sortiments- und Kostenanalyse
- Anpassung der Preisstrategie
- Intensivierung des Vertriebs
Wer in dieser Phase externe Unterstützung sucht, kann das Unternehmen meist ohne Insolvenzverfahren sanieren – etwa durch operative Restrukturierung und Liquiditätsmanagement.
4. Liquiditätskrise – wenn das Geld knapp wird
Merkmale und Ursachen
In dieser Phase wird die Krise existenzbedrohend. Rechnungen können nur noch selektiv bezahlt werden, die Liquiditätsreserven sind erschöpft, Kreditlinien werden überzogen.
Typische Anzeichen
- Zahlungsrückstände bei Lieferanten, Finanzamt oder Sozialversicherung
- Mahn- und Vollstreckungsbescheide
- Banken fordern zusätzliche Sicherheiten
- Kurzfristige Überziehungskredite
Rechtliche Dimension
Spätestens jetzt ist das Management verpflichtet, eine Liquiditätsplanung zu erstellen und zu prüfen, ob Zahlungsunfähigkeit im Sinne des § 17 InsO droht.
Eine Fortführungsprognose nach IDW S6 ist in dieser Phase unverzichtbar, um zu beurteilen, ob das Unternehmen noch fortführungsfähig ist oder ob eine Insolvenzantragspflicht besteht.
Empfohlene Maßnahmen
- Erstellung einer tagesgenauen Liquiditätsvorschau
- Verhandlungen mit Gläubigern und Banken
- Zwischenfinanzierung (z. B. Factoring, Sale-and-Lease-Back)
- Einleitung einer außergerichtlichen Sanierung
Die professionelle Begleitung durch erfahrene Restrukturierungsberater kann in dieser Phase den entscheidenden Unterschied zwischen Fortführung und Insolvenz ausmachen.
5. Insolvenzkrise – wenn keine Sanierung mehr ohne Verfahren möglich ist
Merkmale
Die Insolvenzkrise ist das Endstadium: Das Unternehmen ist zahlungsunfähig (§ 17 InsO) oder überschuldet (§ 19 InsO).
Oft liegen noch tragfähige Strukturen vor, doch ohne Sanierungsverfahren ist eine Rettung nicht mehr möglich.
Optionen für Unternehmer
- Insolvenz in Eigenverwaltung (§ 270a InsO)
- Schutzschirmverfahren (§ 270b InsO)
- Sanierung über Insolvenzplan
Ziel
Das Ziel bleibt die Fortführung des Unternehmens – mit neuem Kapital, bereinigten Schulden und stabilisierter Struktur. Eine Fortführungsprognose bildet auch hier die Grundlage für das Insolvenzgericht und potenzielle Investoren.
Die fünf Phasen der Unternehmenskrise im Überblick
| Phase | Bezeichnung | Hauptproblem | Frühwarnsignale | Sanierungsmaßnahmen |
|---|---|---|---|---|
| 1 | Stakeholderkrise | Vertrauensverlust | Konflikte, Misstrauen | Kommunikation, Coaching |
| 2 | Strategiekrise | Fehlende Zukunftsfähigkeit | Marktanteilsverluste | Strategie-Update, Innovation |
| 3 | Erfolgskrise | Ertragsschwäche | Sinkende Margen | Kostenmanagement, Vertrieb |
| 4 | Liquiditätskrise | Zahlungsprobleme | Kreditlinien, Rückstände | Liquiditätsplanung, Finanzierungsmaßnahmen |
| 5 | Insolvenzkrise | Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung | Negatives EK, Mahnverfahren | Sanierung, Insolvenzplan |
Wann eine Fortführungsprognose erforderlich ist
Eine Fortführungsprognose ist das zentrale Instrument, um festzustellen, ob ein Unternehmen überlebensfähig ist. Sie wird insbesondere dann erforderlich, wenn:
- eine Überschuldung nach § 19 InsO droht,
- ein Jahresabschluss mit einem negativen Eigenkapital erstellt werden muss,
- oder Banken, Wirtschaftsprüfer oder Gesellschafter eine Sanierungsprüfung verlangen.
Die Fortführungsprognose nach IDW S6 beurteilt zwei Dimensionen:
- Fortführungswille der Unternehmensleitung,
- Fortführungsfähigkeit des Unternehmens (wirtschaftlich, rechtlich und faktisch).
Auf dieser Basis lässt sich entscheiden, ob ein Insolvenzantrag erforderlich ist oder eine außergerichtliche Sanierung möglich bleibt.
So unterstützt Fortfuehrungsprognose24.de in jeder Krisenphase
Bei Fortfuehrungsprognose24.de begleiten wir Unternehmen, Geschäftsführer und Steuerberater in allen Phasen der Krise – vom ersten Anzeichen bis zur erfolgreichen Sanierung.
Unsere Leistungen umfassen:
- Erstellung von Fortführungsprognosen nach IDW S6
- Sanierungskonzepte und Restrukturierungspläne
- Prüfung der Insolvenzreife nach § 17 und § 19 InsO
- Begleitung von Eigenverwaltungsverfahren
- Kommunikation mit Banken, Gläubigern und Beratern
Jedes Projekt wird individuell analysiert – praxisnah, rechtssicher und mit dem Ziel, Ihr Unternehmen nachhaltig zu stabilisieren.
Früh handeln schützt vor Insolvenz
Je früher Unternehmer die Anzeichen einer Krise erkennen, desto größer ist die Chance auf eine erfolgreiche Sanierung.
Eine Fortführungsprognose ist dabei kein bürokratisches Hindernis, sondern ein strategisches Werkzeug, um Vertrauen zurückzugewinnen – bei Banken, Investoren und Mitarbeitern.
Wer rechtzeitig handelt, kann:
- die Insolvenz vermeiden,
- den Unternehmenswert sichern,
- und neue Perspektiven schaffen.
📞 Jetzt handeln – bevor die Krise eskaliert
Wenn Ihr Unternehmen erste Anzeichen einer Krise zeigt, sollten Sie nicht warten, bis die Liquidität versickert.
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